Das Wochenende vom 27. bis zum 29. April 2012 wird sicherlich in die DTM-Geschichte eingehen. Nach zwanzig Jahren Abstinenz kehrte BMW wieder in die DTM zurück und stellte sich im badischen Hockenheim der Konkurrenz von Audi und Mercedes. Zwanzig Jahre zuvor hatte BMW der DTM den Rücken gekehrt. Die Juristen von BMW waren damals der Ansicht, dass man immer noch zu ihren Ungunsten in das Reglement eingreifen kann. All das war Schnee von gestern am diesem Wochenende. Die BMW Fans freuten sich über eine gute Show beim ersten DTM-Lauf in Hockenheim.
Aber auch am Nürburgring durfte man sich am gleichen Wochenende über die Klänge von DTM-Motoren freuen, denn das Tourenwagen-Revival für klassische DTM-Wagen gastierte wieder im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring unterstützt von den Sponsoren ENKE und Baumann-Container.
Auch hier durften die DTM BMW M3 nicht fehlen. Die Anzahl der BMW M3 E30 war wie immer hoch. Verständlich, denn der M3 war der erfolgreichste Renntourenwagen der ausgehenden 80er und beginnenden 90er Jahre und wurde weltweit eingesetzt. Kenner der Szene nahmen am Nürburgring insbesondere den Linder BMW M3 E30 von Christian Reuter unter die Augen. Luggi Linder setzte diesen BMW 1988 in der Tourenwagen-EM ein. Der Giessener hat ihn über den Winter mit seinem Sohn in unzähligen Stunden wieder aufgebaut. Dass der M3 frisch restauriert war, hielt Reuter allerdings nicht davon auf der Strecke ordentlich Gas zu geben und sich mit Armin Dellkamm zu duellieren. Auch er besitzt einen BMW M3 E30 mit dem Hans Kalaschek 1990 in der DTM als Privatier an den Start ging. Auch Dellkamm geht bekanntlich nicht zimperlich mit seinem M3 um. Die Zuschauer auf den Tribünen hat es gefreut.
Genauso haben sie sich gefreut über zwei ITC Opel Calibra, die leider nur ausgestellt wurden. Der schwarze Cliff Calibra war lediglich ein Showcar aus dem Jahr 1996, aus jenen Tagen als Manuel Reuter nach der ITC-Krone griff. Dafür stand da noch ein gelber Zakspeed Pro-Markt Opel Calibra. Die Experten freuten sich besonders drüber und diskutierten eifrig die Historie. Für guten Sound sorgten andere derweil andere Opel auf der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke, wie z.B. ein hellblauer und in die Breite gewachsener Opel Omega 3000 24V. Vielen DTM-Fans ist dieses Fahrzeug aus der den Rennen unbekannt. Der Kenner weiß jedoch, dass es sich um ein altes Irmscher-Fahrzeug handelt, was 1991 in der DTM eingesetzt wurde. Danach erlebte der Omega in den Händen von Gerd Dobersch in der STT einen zweiten Frühling und schrieb dort ebenso Tourenwagengeschichte.
Neben dem munteren Treiben der klassischen DTM-Rennwagen auf der Rennstrecke, durften sich die Fans auch wieder über eine Autogrammstunde freuen. Fahrer wie Kurt Thiim, Jörg van Ommen, Harald Grohs, Peter John, Hans Heyer und auch der ehemalige Teamchef Erich Zakowski signierten fleißig Autogrammkarten, sowie das neue DTM-Buch von Jochen von Osterroth, Peter Sebald und Christian Reinsch erschienen im petrolpics-Verlag.